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Normale Version: Brauche dringend Rat: wenn der Körper jede Nahrung verweigert - fataler Vit.Mangel?
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Verzweifelt

Zunächst einmal ein herzliches Hallo an alle Betroffenen und
Angehörigen! Blue_0020

Zu meinem Anliegen:

Mein Freund lebt schon seit ca. 8 Jahren ohne Magen.
Den Magen zu entfernen war damals die letzte Chance ihn
vor dem Krebstod zu retten.

Dennoch leidet er immer wieder unter Geschwüren die jedoch nicht
bösartig sind aber dennoch auch sehr gefährlich bis lebensbedrohlich werden können. Derzeit geht es ihm besonders schlecht: er hat 6
Geschwüre und eins davon ist 1 cm groß. Die Ärzte haben gesagt das
sich dieses wahrscheinlich nicht mehr eintrocknen lässt und er wahrscheinlich zum 6! Mal operiert werden muß.
Er bekommt also derzeit Medikamente, welche die Geschwüre eintrocken sollen.

Er hat große Schmerzen und vor allem kann er nichts essen ohne
es wieder herauszubringen und das schon seit Wochen. Blue_0011

Das ist das allerschlimmste daran: das ihm dauerd übel ist und sein
Körper regelrecht jede Nahrung verweigert. Er kann einfach nichts essen. Und wenn kotzt er es gleich wieder aus.
Er meint das käme nicht von den Medikamenten denn das wäre auch schon so gewesen, bevor er die Medis genommen hat und das es noch nie so schlimm war seit der Magenentfernung.

Er sieht die Nahrungsverweigerung seines Körpers als Zeichen dafür,
das der Kampf ums Leben vorbei ist und er sterben wird.
Das macht mich total fertig. Denn er ist wirklich lebensmüde und apathisch geworden. Er hat selbst jede Hoffnung aufgegeben und
möchte auch keine Hilfe annehmen. Blooba_019

Ich möchte aber das er wieder gesund wird denn ich liebe ihn sehr!
Meine Vermutung ist das er mal abgesehen von den Geschwüren
auch totalen Vitamin und Mineralstoffmangel hat.
Denn das unglaubliche an seiner Geschichte ist, er hat nach der Magenentfernung niemals irgendwelche Vitamin oder Mineralstoffspritzen oder Verdauungshilfen bekommen in den ganzen 8 Jahren nicht!!! Und das obwohl es bsp. unmöglich ist Vit. B12 aus der Nahrung aufzunehmen ohne Magen. Er hat noch nicht einmal B12 Spritzen bekommen obwohl das jeder Magenspezialist wissen sollte und ein B12 Mangel tödlich enden kann!!!

Meine dringende Frage ist daher folgende: wisst ihr etwas darüber, ob ein Mangel an bestimmten Vitamninen Mineralstoffen zu einer fatalen
Nahrungsverweigerung seitens des Körpers führen kann? Ein Mangel der bewirkt, das es einem ständig übel ist oder einem spätestens sobald Nahrung zugeführt wird übel wird und man alles wieder herausbringt?
Ich bin auf den Gedanken gekommen das es mit dem B12 oder anderen Stoffen zusammenhängen könnte da ich mich selbst vegan ernährt habe und einen Mangel an B12 bekommen habe. Bei Wikipedia habe ich dann unglaubliche Berichte gefunden über vegan ernährte Kinder die einen so fatalen B12 Magel hatten, das ihr Körper jede Nahrung verweigert hat.
Die waren dann irgenwann nur noch am brechen. Alles was sie gegessen haben haben sie wieder ausgekotzt. Einige sind daran gestorben. Green_0004
Ich weiß nicht ob es soetwas auch bei Erwachsenen gibt. Das seltsame ist nur das er sonst keine Symptome aufweist, die mit B12 Mangel assoziiert werden. War jetzt auch nur meine Vermutung habt ihr vielleicht eine Idee??? Green_0010

Könnt ihr mir sagen wo er Vitamin/ Mineralstoffspritzen bekommen
kann und ob das die Krankenkasse bezahlen muß? Bzw. welcher Arzt sich damit auskennt, auch damit ob er einen Mangel hat? Die Ärzte bei denen er bisher war haben scheinbar noch nie etwas davon gehört das ein Mensch ohne Magen nicht ausreichend Vitamine und Minerastoffe aus seiner Nahrung ziehen kann und auf jeden Fall B12-Spritzen braucht. Green_0014 Green_0017

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen oder ihr wisst jemanden einen Spezialisten/Arzt/Krankenhaus in Berlin Green_0025

Ich habe solch eine Angst ihn zu verlieren bitte bitte helft mir Green_0013 Blooba_019
Hallo "Verzweifelt",

zunächst einmal WILLKOMMEN im magenlos-Forum! Gut, dass du dir mal ein wenig von der Seele geschrieben hast, vielleicht hat es dir ein klein wenig Erleichterung verschafft.

Ich kann mir gut vorstellen, wie sehr dich das Schicksal deines Freundes berührt und wie du mitleidest. Ich kann dir nur erstmal symbolisch meine Arme und meinen Trost anbieten. Es tut mir sehr leid, was ihr durchmachen müsst!

Spezialisten kann ich dir leider nicht nennen aus dem Berliner Raum, aber vielleicht haben andere hier ihre Erfahrungen und können dir weiterhelfen.

Viel Kraft, Zuversicht, Hoffnung und alles, alles Gute für dich, deinen Freund und alle, die euch nahe stehen. Das sind schwere Zeiten, die ihr alle gerade erlebt. Vor allem die Hilflosigkeit der Angehörigen, die den geliebten Menschen so leiden sehen müssen, stelle ich mir schlimm vor. Aber auch der Betroffene erlebt dies ähnlich, einfach besch..... so was!!!!

Alles Gute und viele Grüße
Schleife Sabine Schleife
Hallo "verzweifelt",

wie alt ist denn dein Freund eigentlich? Und gibt es außer dir noch andere Menschen (Eltern oder Geschwister) die ihm nahe stehen, und auf deren Rat er vielleicht hören würde? Wäre es eine Möglichkeit, ihn stationär mal eine Weile aufzunehmen und ihn dort mal intravenös (also mit Infusion) ein paar Tage aufzupäppeln, also mit Kalorien und vor allem Vitaminen und Elektrolyte. Ich bin Kinderkrankenschwester und ich weiß von einem Krankheitsbild, welches acetonämisches Erbrechen heißt. In einem solchen Fall behalten die Kinder auch gar nichts mehr bei sich, ALLES wird wieder erbrochen...die Folge ist eine Stoffwechselentgleisung, die man durch Infusionen wieder in den Griff bekommen kann. Und wie du das schreibst mit den Vitaminen kan ich mir schon vorstellen, dass das eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Wenn es ihm erstmal ein wenig besser geht (wenn ich mir mal überlege wie down ich nach EINEM Tag Brechdurchfall bin und wie lange das bei deinem Freund schon geht) erwacht vielleicht in ihm auch wieder der Kampfgeist gegen die Krankheit etas zu unternehmen.
Habt ihr denn einen guten Hausarzt, der ihn mal stationär einweisen könnte?

Alles Gute für euch

ELke

Gast

Hallo Elke,

vielen Dank für deine aufschlussreiche Antwort.
Mein Freund ist jetzt 36 und hat seit seiner Kindheit nur Probleme mit dem
Magen und seit ca. 8 Jahren hat er wie gesagt gar keinen mehr und dennoch
keine Ruhe.
Leider hat er keinen familiären Rückhalt, und allen anderen verschließt er sich
in Bezug auf seine Probleme auch. Es gibt meines Wissens niemand mit dem er
wirklich darüber redet und auf den er hören würde. Ich weiß es nicht. Er versucht
immer mit allem alleine fertig zu werden und immer wenn ich versuche mit ihm
darüber zu reden blockt er ab. Er hat eigentlich schon fast mit sich und der Welt
abgeschlossen, denn er lehnt alles ab was ich ihm vorschlage.
Er will nicht zum Arzt und nicht ins Krankenhaus.

An und für sich ist er ja in Behandlung wegen den Geschwüren. Ich glaube das er ihm auch nicht weiter über diese Übelkeit und das ständige Erbrechen erzählt hat. Den nächsten Termin hat er leider erst im Januar. Er will auch nicht das ich mitkomme ich hätte sonst gerne auch mal mit dem Arzt gesprochen. Denn bisher hat sich noch kein Arzt für seine Vitamin- und Mineralstoffversorgung interessiert und ich denke halt wirklich das er das ganz dringend nötig hat und das da nur noch Infusionen/Spritzen helfen. Aber allein auch nur mal zum Arzt oder Krankenhaus zu fahren und wenigstens mal diesbezüglich nachzufragen lehnt er ab Sad

Aber ich fände es halt in seinem Zustand auch wirklich einen Versuch Wert ihm
Infusionen zu geben und zu schauen ob es ihm dann insgesamt etwas besser geht zumal er auch immer meh abnimmt.
Ich weiß halt einfach nicht wie ich ihn davon überzeugen soll und ob es einen Arzt gibt der
das dann auch machen würde.

Meine Überlegung war halt auch, dass die Ärzte in Punkto Vitaminen nie etwas unternehmen, weil es halt Geld kostet und immer nur das gemacht wird was billig ist. Bzw. verdienen sie ja mehr an den Leuten wenn es ihnen schlecht geht und haben gar kein Interesse daran das es den Leuten besser geht indem man einfach mal guckt was ihnen an Nährstoffen fehlt. Hab selber schon eine Menge schlechter Erfahrung mit Ärzten diesbezüglich gemacht, die können sich einfach nicht vorstellen das man von Vitamin und Mineralstoffmangel richtig krank wird und lassen ein lieber dahinvegetieren bevor sie mal B12 oder Eisen verschreiben.

Vielen Dank nochmal für deinen guten Rat ich werde versuchen nochmal mit ihm zu reden...
sofern ich ihn endlich mal erreiche.
Hallo,


das sollte auch jeder Hausarzt wissen, dass Magenlose mindestens alle 3 Monate eine B12 Spritze brauchen. Bei mir (und vielen anderen) ist es überhaupt kein Problem, diese verschrieben zu bekommen.

Bei Mangelerscheinungen wird das auch alle 4 Wochen gegeben.

Aus meiner Chemo-Zeit weiß ich noch, dass ich mich nach einer B12 Infusion immer deutlich erholter gefühlt habe.

Alles Gute
Fred
Hallo,


ich bekomme sie ohne wenn und aber alle 4 Wochen. Wenn ich es mal vergesse, merke ich das ziemlich schnell und muß sofort hin zum Doc. Sucht euch einen Doc der ein bissi ahnung hat. Aber wie Fred schon sagte, normal weiß das jeder Doc.
Hallo,

auch bei mir klappt die Vitamin B12 Spritze ohne Schwierigkeiten. Weder Arzt noch Krankenkasse sperren sich dagegen. Bis jetzt bekam ich sie alle 3 Monate. Aber der Arzt stellte bei der letzten Blutabnahme fest, dass dieses doch zu wenig ist. Ab sofort bekomme ich sie nun alle 2 Monate. Wendet Euch doch mal an eine höhere Institution. Ich hoffe dass Ihr Erfolg haben werdet und wünsche dass es bald besser wird.

Lb. Grüße
Waltrud

Verzweifelt

Vielen dank für eure zahlreichen Antworten Green_0018

Tja ist schon seltsam das keiner seiner Ärzte jemals etwas wegen dem B12 unternommen haben. Green_0022 Ich bin mal gespannt wie die regieren wenn man sie darauf anspricht. Falls sie es nicht einsehen wär es wohl angezeigt den Arzt zu echseln.Green_0021

Was mich noch interessieren würde ist:
wie ist denn das bei euch bekommt ihr noch andere Vitamin/Mineralstoff oder Aufbaupräparate? Wenn ja in welcher Form? Ich könnte mir vorstellen, dass es gut wäre, wenn er mal ein Multivitaminmineralstoffpräparat in flüssiger Form nehmen würde?

Liebe Grüße,
Julia Blooba_006
Liebe Julia,
ich habe vor und auch nach meiner OP hochvitaminhaltige Getränke getrunken, z. B. oral IMPACT powder (Ein Pulver, was in Wasser aufgelöst wird). Ich bin sicher, es hat mir gut geholfen.
Man sollte alles versuchen. Gruß Arno,
Hallo Julia,
mit flüssigen Vitaminen kenne ich mich nicht aus,allerdings merke ich immer sehr schnell wenn meine B12 Spritze überfällig ist. Ich bin dann immer total antriebslos,müde und schnell gereizt...also eine solnage Zeit ohne B12 könnte ich mir garnicht vorstellen...
Ansonsten bekomme ich noch alle 3 Monate eine Vitaminspritze mit ADE und K...ich weis dass nicht alle diese hier im Forum bekommen..aber ich merke auch bei dieser Spritze wie es einen Tag später wieder wie einen Energieschub gibt...
Also ich denke wenn euer Arzt kein Verständnis zeigt,solltet ihr wechseln...
Kannst du nicht auch mit dem Arzt oder im Krankenhaus mit den Ärzten sprechen??? Ich weis als ich damals so am Ende war (damals wäre mir auch alles egal gewesen) wurde ich nach einem kurzen Hinweis auf mein Befinden (von meinem Freund) erstmal in der Klinik behalten und "aufgebaut"!!! Das Beste was damals gemacht werden konnte...
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