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Normale Version: 6Wochen nach Magenentfernung ,mein Vater isst trotzdem kaum was
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Hallo liebe Forenmitglieder,


meinem Vater wurde vor etwa 6 Wochen der komplette Magen entfernt, er kann allerdings kaum was essen. Er schafft gerade mal 3 Gläser Wasser am Tag , morgens etwa vier Esslöffel Haferbrei, Mittag wieder etwa 4 EL Suppe und Abends manchmal 4-5 EL Griesbrei...  Das ist nicht viel und reicht natürlich nicht aus , so dass er stetig abnimmt.
Er ist appetitlos und will auch nie mehr essen. Astronautennahrung und Proteinpulver in Suppen verträgt er nicht und muss dann nach ner halben Stunde gallig erbrechen.
6-7 mal am Tag essen und abwechselnd trinken kann er immer noch nicht umsetzen. Beklagt sich über Völlegefühl ,dass ihm nach dem Essen alles quasi noch "im Brustbereich" festsitzt... Die Nachuntersuchungen haben gezeigt, dass der Darm frei ist und es keine Engstellen gibt... Trotzdem schafft er es nicht mehr zu essen.

Was habt Ihr gemacht ? Habt Ihr vielleicht Empfehlungen und Tipps ?

Vielen Dank im Voraus.
Man hat ohne Magen kein Hungergefühl. Daher muss man erstmal lernen, rechtzeitig zu essen und zu trinken. Ich habe mir den Wecker gestellt. Alle 2 Stunden etwas trinken (es sind nur ein paar Schlucke, mehr passt nicht) und dazwischen twas essen. Ggf püriert oder eben Suppen, die gut rutschen.. Der neue "Magen" muss sich erst dehnen.
Fragt mal den Arzt bzw in der Klinik, wo er operiert wurde, ob er eine Ernährungsberatung bekommen kann.
Hallo Michaela!

Wie ich sehe hast Du so wie ich heuer im Jahr 2021 Dein 10 jähriges "Magenlos-Jubiläum", bzw. den 10. Geburtstag im zweiten Leben. Denke wir hatten ein Riesenglück, welches ich auch jedem anderen Betroffenen von Herzen wünsche. Schon lange sind meine Essensgewohnheiten wieder so wie vor der Totalentfernung, mit kleinen Einschränkungen halt, in erster Linie die Menge. Das einzige, welches mich täglich an meine (Ex-) Erkrankung erinnert, sind Spannungen im Bereich der Narbe, welche ich mal mehr und mal weniger verspüre, speziell wenn ich in Bewegung bin. Die Vitamin B12 Spritze alle 8 Wochen sind für mich auch schon zur Routine, wie das tägliche Zähneputzen, geworden.
In diesem Sinne alles Gute und liebe Grüße aus Wien an alle

Hans
Hallo Haba,
Ich brauche Vitamin B12 alle 4 Wochen.
In zwischen spritze ich mich selber, macht mir kein Kummer.
Ich kann in der Früh nicht so gut essen, wirklich nur kleine Mengen. Bis Abends wird es dann besser. Trotzdem ist eine halbe Portion auch manchmal zuviel.
Meine Dumpings sind besser geworden, zum Glück.
Am Anfang ist Essen eine Geduldsprobe gewesen.
Zeit arbeitet für uns.
Bleibt gesund ihr malos
Ich war vor Kurzem im Krankenhaus und habe mich dort mit einem Arzt unterhalten. Er meinte, mein Wohlbefinden wäre nach so einer Operation nicht selbstverständlich. Viele hätten auf Dauer größere Probleme.
Hallo Melly,
falls Dein Vater einen Port hat solltest du eine vorübergehende Ernährung darüber durch den Arzt prüfen lassen. Ich konnte während der Chemo fast nichts essen, da mein Mund voller Aften war, ohne die Ernährung über den Port würde es mich nicht mehr geben. Ausserdem hat die Ernährung über den Port den Vorteil, dass du ganz entspannt probieren kannst was du isst und hast keinen Stress wenn du mal nicht genug trinkst oder isst. In der Nacht wirst du wieder an den Ernährungsbeutel, läuft so 12-14 Stunden, gehängt und damit ist eine Ernährungssituation wieder im Lot. 
Bitte prüfe mal diese Option mir hat sie nach der OP geholfen, denn ich hatte auch die Symptome dass mir ständig etwas im Hals stecken geblieben ist und ich dachte jetzt wäre erst der Krebs gewachsen und blockiert die Speiseröhre. 
Gruß
Klaus
Hallo Melly,
Wenn man nicht essen kann und keinen Appetit und Widerwillen gegen "Essen" hat und soviel abgenommen hat. dass der BMI deutlich unter 18 liegt, muß man mit seinem Arzt besprechen ob ein Port operativ oder eine Dünndarmsonde operativ gelegt werden muß. Man ernährt dann über den Port parenteral.„Parenteral heißt übersetzt “am Darm vorbei“ und so läuft auch diese Form der Ernährungstherapie ab: Die Nährstoffe werden über eine Infusion direkt in die Blutbahn gebracht – ohne Beteiligung des Magen-Darm-Trakts. Als parenterale Ernährung bezeichnet man die Zufuhr lebenswichtiger Nährstoffe direkt in die Blutbahn, unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes Der Patient erhält durch die Infusionslösungen alle wichtigen Nährstoffe: in Form von Glukose, Fetten, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen sowie die benötigte Flüssigkeit. Auf You Tube gibt es ein Beispiel eines jungen Mannes, der sich alleine und selbständig zuhause seit 20 Jahren parenteral ernährt. Wenn Sie eine Pumpe für Ihre parenterale Ernährung verwenden, können Sie ein mobiles Rucksacksystem benutzen.
Darin sind dann die Pumpe und der Beutel verstaut. Mit diesem System sind Sie mobil und können auch während der Infusionszeit das Haus verlassen ( siehe z.B. B. Braun TravaCare Handlungsanleitung heimparenterale Ernährung®
Die Fa. B. Braun TravaCare sowie auch andere Firmen unterstützt als spezialisierter Dienstleister oder Netzwerkkoordinator vor Ort die notwendige Kommunikation, Planung und Administration der Patientinnen und Patientenüberleitung und gibt Hilfestellung bei der Klärung der Finanzierung. Es wird damit die Brücke zwischen stationärer und ambulanter Versorgung gebaut.
Gruß
Doc Hans
Hallo Liebe Malos, 

also meinem Vater geht es mittlerweile besser.. Das gallige Erbrechen hat nachgelassen, so dass er vielleicht nur noch 2-3 x in der Woche  gallig erbricht. Appetit hat er immer noch kaum, man muss ihn zum Essen zwingen, tut man das nicht, schläft er den ganzen Tag und isst er nur 1 x am Tag... oder gar nicht..  so schafft er noch halbwegs regelmäßig drei  Mahlzeiten am Tag.  Vor der Op wog er 76 kg, heute wiegt er 56. Port oder so will er nicht.. Mal schauen wie er sich noch macht... aber wenn das so weiter geht muss er wohl enteral über einen Port ernährt werden. 


LG
Alle guten Wünsche!
Hallo,
Ich hoffe dein Papa hat Lust am Leben.
Holt ihm bitte was für die nervliche Unterstützung.
Neurodorum, calmavera, oder rosenwurz.
Lauter natürliche Psychopharmaka damit er besser die Situation packt. Es ist natürlich klar viel Gewicht am Anfang zu verlieren, aber so viel zu schlafen ist nach kleinen Mahlzeiten ok. Trotzdem sollte er trainieren viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Struktur in den Tag bringen.
Alles gute für euch und viel Geduld